Island - Einmal rundherum
Eine Radreise in Island ist oft ein Kampf gegen Regen und Sturm. Eigentlich keine gute Kombination. Familie Cammann hat sich dennoch mit ihren zwei Kindern im Sommerurlaub der Herausforderung gestellt.
Unsere Touren mit dem Kindercar
Unseren Kindercar kauften wir 2002. Eva war gerade 2 Monate alt und wir suchten nach einer Möglichkeit mit Kind weiterhin Sport treiben zu können. Wir schauten uns alle Fahrradanhänger, die wir unterwegs sahen genauer an. Wir waren auf der Suche nach einem Hänger, der groß genug für zwei Kinder ist, genügend Stauraum für etwas zusätzliches Gepäck oder Einkäufe hat und richtig stabil und sicher sollte er sein. Zusätzlich sollte unser zukünftiger Hänger leicht zum Jogger oder „Kinderwagen“ zum Schieben umgebaut werden können. Und er sollte ohne großen Aufwand im Auto eingepackt werden können. Ganz begeistert, weil er tatsächlich alle unsere Kriterien erfüllte, sahen wir irgendwann den „Kindercar“.
Abenteuer Elternzeit
"You guys are crazy!" Eine Gruppe von Radfahrern überholt uns auf dem Skyline Boulevard von San Francisco und wir ahnen, dass wir diesen Satz noch öfter hören werden. An unserem ersten Tag kämpfen wir mit Jetlag, zu spätem Loskommen, schlechter Kondition und den ungewohnt schweren Fahrrädern. Wie ein langer, schwerfälliger Zug fahren wir auf dem immer schmaler werdenden Seitenstreifen. Wir sind bis oben hin vollgepackt, und dazu hängt an jedem Rad noch ein Anhänger. Im Kindercar beobachtet unser ein Jahr alter Sohn Felix den Wochenendverkehr und unsere sechsjährige Tochter Lara tritt fleißig im Hase Trets mit.
Auf 8 Rädern durch den Süden Neuseelands
Am 12. Januar 2006 landeten wir mit unseren beiden Kindern Danja (3 ½ Jahre) und Kolja (1 ¾ Jahre) und 3 Gepäckwagen voll Gepäck in Christchurch – 3 ½ Monate wollten wir dem Winter entfliehen und mit unseren Fahrrädern, einem Kinder- und einem Gepäckanhänger Neuseeland erkunden.
Trotz einem sehr langen und anstrengenden Flug waren wir voller Tatendrang und wir schraubten unsere Räder und Anhänger gleich am Flughafen zusammen. Nicht mehr so richtig klar im Kopf stürzten wir uns in den Linksverkehr. Auf der Fahrt zum Campingplatz weht ein warmer Wind – der Duft von Eukalyptusbäumen liegt in der Luft. Die Räder laufen zügig – NEUSEELAND WIR KOMMEN!
Nach ein paar erholsamen Tagen in Christchurch ging es dann los. Unser erstes Ziel war das 200 km entfernte Kaikoura. Wir wollten die Wale sehen. Die ersten Etappen unserer Reise waren sehr anstrengend, gleich am 2. Tag war der Gegenwind so stark, dass wir nur mit 7km/h auf der Ebenen vorankamen - es war zum verzweifeln!
Doch die vorbeifahrenden Autos haben uns dabei angefeuert - und unsere Kinder waren sehr geduldig! Wir haben uns für die Inlandstrecke entschieden, da sie nicht so verkehrsreich ist, wie der Highway, dafür mussten wir aber über einen großen Berg, den Mount Lyford. Das war gar nicht so einfach mit unseren doch sehr beladenen Anhängern - Rainer hatte das ganze Gepäck mit Campingausrüstung, Kleidung und allem, was man zum Überleben braucht, ich die Kinder und Lebensmittel. Zum Glück war Danja sehr einsichtig und stieg an den steilen Anstiegen aus, um mir tatkräftig beim Schieben zu helfen.